2.Könige 7

Neues Leben. Die Bibel

1 Elisa antwortete: »Höre folgende Botschaft vom HERRN! ›So spricht der HERR: Morgen um diese Zeit werden auf dem Markt von Samaria ein Maß feines Mehl und zwei Maß Gerste nur noch einen Schekel Silber kosten.‹«[1]2 Der Mann, auf den der König sich stützte, sagte zu dem Propheten: »Das wäre selbst dann unmöglich, wenn der HERR die Fenster des Himmels öffnete!« Doch Elisa antwortete: »Du wirst mit eigenen Augen sehen, wie es geschieht, aber du wirst nichts davon essen!« (1Mo 7,11; 2Kön 5,18; Mal 3,10)3 Vor den Stadttoren saßen vier Aussätzige. »Warum sollen wir hier warten, bis wir sterben?«, fragten sie sich. (3Mo 13,45; 4Mo 5,1)4 »Wenn wir hier bleiben, sterben wir, und wenn wir in die Stadt zurückgehen, wo der Hunger herrscht, sterben wir auch. Wir können genauso gut hingehen und uns den Aramäern ergeben. Wenn sie uns am Leben lassen, umso besser. Wenn sie uns töten – nun, dann sterben wir eben.« (2Kön 6,24)5 Also gingen sie noch am gleichen Abend ins Lager der Aramäer hinaus, doch als sie ankamen, war da niemand!6 Denn der HERR hatte das Heer der Aramäer getäuscht, sodass die Krieger glaubten, das Rasseln heranstürmender Streitwagen, das Galoppieren von Pferden und das Heranrücken eines großen Heeres zu hören. »Der König von Israel hat die Hetiter und Ägypter angeworben und greift an!«, riefen sie einander zu. (2Sam 5,24; 2Chr 12,2)7 So brachen sie in der Abenddämmerung auf und ergriffen die Flucht, ließen ihre Zelte, Pferde, Esel und alles andere im Stich und rannten um ihr Leben. (Ps 48,5; Spr 28,1)8 Als die aussätzigen Männer am Rande des Lagers ankamen, gingen sie in eines der Zelte, aßen, tranken und schleppten Silber, Gold und Gewänder heraus und versteckten alles. Dann gingen sie in ein weiteres Zelt und verfuhren ebenso.9 Schließlich sagten sie zueinander: »Wir handeln nicht richtig, wenn wir die gute Nachricht dieses Tages nicht weitersagen. Wenn wir bis morgen warten, machen wir uns schuldig. Kommt, gehen wir zurück und erzählen es im Palast des Königs.«10 So kehrten sie in die Stadt zurück und erzählten den Wächtern am Tor: »Wir sind ins Lager der Aramäer gegangen und haben dort niemanden mehr vorgefunden. Die Pferde und Esel waren angebunden und die Zelte unverändert.«11 Dann machten die Wächter die Neuigkeit allen bekannt und meldeten sie auch im Palast des Königs.12 Der König erhob sich mitten in der Nacht und sagte zu seinen Dienern: »Ich weiß, was geschehen ist. Die Aramäer wissen, dass wir am Verhungern sind, deshalb haben sie ihr Lager verlassen und sich in den Feldern versteckt. Sie sagen: ›Wenn sie alle aus der Stadt hinauslaufen, dann werden wir sie gefangen nehmen und die Stadt erobern.‹« (Jos 8,6; 2Kön 6,25)13 Einer der Diener schlug vor: »Sie sollen fünf von den Pferden nehmen, die wir noch haben. Ihnen wird es sowieso ergehen wie allen Israeliten, die noch übrig sind, und an ihnen werden wir Israels Schicksal erkennen.«14 Also holten sie zwei Streitwagen mit Pferden, und der König schickte sie hinter dem aramäischen Heer her mit dem Auftrag: »Geht und findet heraus, was passiert ist.«15 Sie folgten ihnen bis zum Jordan. Der Weg war übersät mit Kleidungsstücken und Ausrüstungsgegenständen, derer die Aramäer sich auf ihrer überstürzten Flucht entledigt hatten. Dann kehrten sie um und erstatteten dem König Bericht.16 Da liefen die Einwohner Samarias hinaus und plünderten das aramäische Lager. Und so kam es, dass tatsächlich ein Maß feines Mehl und zwei Maß Gerste für einen Schekel Silber[2] verkauft wurden, wie der HERR vorausgesagt hatte. (2Kön 7,1)17 Der König befahl dem Mann, der ihn begleitet hatte, das Tor zu beaufsichtigen, doch er wurde umgerannt und zu Tode getrampelt, als das Volk durch das Tor stürmte. Er starb so, wie der Prophet es vorausgesagt hatte, als der König in sein Haus kam. (2Kön 7,2)18 Er hatte zum König gesagt: »Morgen um diese Zeit werden auf den Märkten von Samaria ein Maß feines Mehl und zwei Maß Gerste nur noch einen Schekel Silber kosten.«19 Der Mann des Königs hatte dem Mann Gottes geantwortet: »Das wäre selbst dann unmöglich, wenn der HERR die Fenster des Himmels öffnete!« Und darauf hatte er gesagt: »Du wirst mit eigenen Augen sehen, wie es geschieht, aber du wirst nicht davon essen können!« (2Kön 7,2)20 Und so war es gekommen, denn er war am Tor zu Tode getrampelt worden.

2.Könige 7

Lutherbibel 2017

1 Elisa aber sprach: Hört des HERRN Wort! So spricht der HERR: Morgen um diese Zeit wird ein Maß feines Mehl einen Schekel gelten und zwei Maß Gerste einen Schekel im Tor von Samaria.2 Da antwortete der Ritter, auf dessen Arm sich der König lehnte, dem Mann Gottes und sprach: Und wenn der HERR Fenster am Himmel machte, wie könnte das geschehen? Er sprach: Siehe, mit deinen Augen wirst du es sehen, doch du wirst nicht davon essen!3 Und es waren vier aussätzige Männer vor dem Tor, und einer sprach zum andern: Was sollen wir hierbleiben, bis wir sterben? (3Mo 13,46)4 Wenn wir in die Stadt gehen wollten, so ist Hungersnot in der Stadt und wir müssten doch dort sterben. Bleiben wir aber hier, so müssen wir auch sterben. So lasst uns nun hingehen und zu dem Heer der Aramäer überlaufen. Lassen sie uns leben, so leben wir, töten sie uns, so sind wir tot.5 Und sie machten sich in der Dämmerung auf, um zum Heer der Aramäer zu kommen. Und als sie vorn an das Lager kamen, siehe, da war niemand da.6 Denn der Herr hatte die Aramäer hören lassen ein Getümmel von Rossen, Wagen und großer Heeresmacht, sodass sie untereinander sprachen: Siehe, der König von Israel hat gegen uns angeworben die Könige der Hetiter und die Könige der Ägypter, dass sie über uns kommen sollen. (2Kön 6,17; 2Kön 19,7)7 Und sie machten sich auf und flohen in der Dämmerung und ließen ihre Zelte, Rosse und Esel im Lager, wie es stand, und flohen, um ihr Leben zu retten.8 Als nun die Aussätzigen an den Rand des Lagers kamen, gingen sie in eins der Zelte, aßen und tranken und nahmen Silber, Gold und Kleider und gingen hin und verbargen’s und kamen wieder und gingen in ein anderes Zelt und nahmen daraus und gingen hin und verbargen’s.9 Aber einer sprach zum andern: Lasst uns so nicht tun; dieser Tag ist ein Tag guter Botschaft. Wenn wir das verschweigen und warten, bis es lichter Morgen wird, so wird uns Schuld treffen. So lasst uns nun hingehen und es dem Hause des Königs ansagen.10 Und da sie kamen, riefen sie die Torhüter der Stadt und sagten’s ihnen an und sprachen: Wir sind zum Lager der Aramäer gekommen, und siehe, da ist niemand mehr und keine Menschenstimme, sondern Rosse und Esel angebunden und die Zelte, wie sie dastehen.11 Da riefen es die Torhüter aus, und man sagte es drinnen im Hause des Königs an.12 Und der König stand noch in der Nacht auf und sprach zu seinen Obersten: Lasst euch sagen, wie es die Aramäer mit uns machen. Sie wissen, dass wir Hunger leiden, und sind aus dem Lager gegangen, um sich im Felde zu verbergen, und denken: Wenn sie aus der Stadt gehen, wollen wir sie lebendig ergreifen und in die Stadt eindringen.13 Da antwortete einer seiner Obersten: Man nehme fünf Rosse von denen, die noch in der Stadt übrig geblieben sind – ihnen wird es ja doch gehen wie der ganzen Menge, die hier noch übrig geblieben oder schon dahin ist. Die lasst uns senden, um nachzusehen.14 Da nahmen sie zwei Wagen mit Rossen, und der König sandte sie dem Heer der Aramäer nach und sprach: Zieht hin und seht nach!15 Und als sie ihnen nachzogen bis an den Jordan, siehe, da lag der Weg voll von Kleidern und Geräten, die die Aramäer in der Eile von sich geworfen hatten. Und als die Boten zurückkamen und es dem König ansagten,16 ging das Volk hinaus und plünderte das Lager der Aramäer. Und es galt ein Maß feines Mehl einen Schekel und zwei Maß Gerste auch einen Schekel nach dem Wort des HERRN.17 Aber der König bestellte den Ritter, auf dessen Arm er sich lehnte, in das Tor. Und das Volk zertrat ihn im Tor, sodass er starb, wie der Mann Gottes gesagt hatte, als der König zu ihm hinabkam.18 Und es geschah, wie der Mann Gottes dem König gesagt hatte, als er sprach: Morgen um diese Zeit werden zwei Maß Gerste einen Schekel gelten und ein Maß feines Mehl einen Schekel im Tor von Samaria.19 Und der Ritter hatte dem Mann Gottes geantwortet: Und siehe, wenn der HERR Fenster am Himmel machte, wie könnte das geschehen? Elisa aber hatte gesprochen: Siehe, mit deinen Augen wirst du es sehen, doch du wirst nicht davon essen!20 Und genau so erging es ihm; denn das Volk zertrat ihn im Tor, dass er starb.